Aufgrund des Beschlusses von Bund und Ländern bleibt das „Hotel Silber“ coronabedingt mindestens bis zum 31. Januar 2021 geschlossen. Mit der Maßnahme soll dazu beigetragen werden, das Infektionsgeschehen in der zweiten Corona-Welle einzudämmen. Innerhalb dieses Zeitraums finden auch keine analogen Führungen statt.
Sie können sich das Haus aber mit unserer neuen WebApp erschließen oder Digitales mit Analogem in einem Hörspaziergang verbinden.
Mit dem Smartphone um das „Hotel Silber“. Ein Hörspaziergang in 30 Minuten
Das größte Ausstellungsstück des Museums ist sein Gebäude: das historische „Hotel Silber“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum modernen Dorotheenquartier. Besuchen Sie das „Hotel Silber“ und erschließen Sie seine Wirkung im öffentlichen Raum mit Hilfe unserer neuen WebApp: guide.geschichtsort-hotel-silber.de. Sie enthält einen Rundgang mit Hörbeiträgen, Dokumenten und Fotografien aus der Ausstellung sowie eine kurze Video-Führung. Für diesen Hörspaziergang haben wir einige Stationen daraus ausgewählt.
Anleitung für einen Hörspaziergang in fünf Schritten
1. Vorurteil, Verhaftung, Verfolgung – Mut und Würde. Sie sehen insgesamt elf Wörter in den Fenstern. Sie beschreiben, was man dem Haus nicht ansieht: Hier nahm die Gestapo den Menschen ihre Würde und ihre Rechte. Sie starten mit dem ersten Hörbeitrag vor dem Eingang (3:51 min). Wenn Ihnen kalt ist, betrachten Sie beim Hören gerne schon einmal die beiden seitlichen Fassaden des Gebäudes.
2. Gehen Sie zur blauen Info-Tafel am ehemaligen Haupteingang in der Dorotheenstraße. Sie handelt von Eugen Bolz. Er war der letzte Staatspräsident von Württemberg vor der nationalsozialistischen Machteroberung. Lesen Sie den Text dieser Tafel. Die Nationalsozialisten haben Eugen Bolz von der Zentrumspartei besonders gehasst. Warum war das so? Hitler durfte vor der Reichstagswahl im März 1933 nicht auf dem Schlossplatz in Stuttgart sprechen. Stattdessen hielt er seine Rede am 15. Februar 1933 in der Stuttgarter Stadthalle. Hitler war seit zwei Wochen Reichskanzler. Aber noch hatte seine Partei nicht die ganze Macht im Deutschen Reich. Auf Eugen Bolz schimpfte Hitler in seiner Rede ganz besonders: Hörbeitrag (bis Minute 1:30). Triggerwarnung: Am Anfang hören Sie Hitler im O-Ton.
Wenn Sie einmal die Stimme von Eugen Bolz im Original hören wollen, starten Sie diesen Beitrag. Bolz spricht dort vor dem Berliner Reichstag, dem er zugleich angehörte. Am besten stoppen Sie bei Minute 1:27. In Württemberg war Bolz Staatspräsident und Innenminister. Deshalb unterstand ihm das Polizeipräsidium, das in den 1920er-Jahren verstaatlicht worden war.
3. Gehen Sie neben dem Gebäude weiter bis zu dessen Ende. Sie stehen an der Ecke und sehen schräg gegenüber einen großen Platz: den Karlsplatz. Dort befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Sie können es im Anschluss an diesen Rundgang besuchen. Mit Terror und Gewalt sicherte die Gestapo die Macht der Nationalsozialisten. Besonders wichtig war die „Schutzhaft“. Hören Sie folgenden Beitrag, um mehr darüber zu erfahren (3:56 Minuten).
4. Gehen Sie links um das Gebäude herum. Sie biegen in die „Else-Josenhans-Straße“ ein. Gehen Sie weiter, bis zur blauen Info-Tafel. Dort erfahren Sie mehr über Else Josenhans. Im Keller des „Hotel Silber“ befanden sich mehrere „Verwahrzellen“. Eine Zellentür ist in der Ausstellung zu sehen. Sie wird im nächsten Hörbeitrag beschrieben (5:35 Minuten). Fotos von der Zellentür. Wenn es Ihr Datenvolumen zulässt, können Sie an dieser Stelle noch einen historischen Filmbeitrag aus dem Jahr 1964 streamen, um mehr über den Mörder Anton Dehm zu erfahren. (Sie finden diesen Beitrag auf der gleichen Seite unter der Bezeichnung: „Ausschnitt aus dem Beitrag „Stuttgarter Juden“ aus der SDR-Abendschau vom 02. Dezember 1964“.)
5. Gehen Sie nun weiter, bis Sie wieder beim Eingang zum „Hotel Silber“ angekommen sind. Der letzte Hörbeitrag (3:08 Minuten) unseres kurzen Rundgangs entlässt uns mit Fragen: Wenn wir uns damit beschäftigen, was nach 1945 mit der Politischen Polizei, der Gestapo und der Kriminalpolizei passiert ist, dann hilft uns das zu verstehen, was die Menschen damals falsch gemacht haben. Aber es hilft uns auch heute. Wir können schneller sagen: Achtung, es wird gefährlich! Manche Menschen fangen an, sich wie damals zu verhalten. Was denken Sie darüber? Danke für Ihr Feedback.
Folgende Formate können Sie für die Zeit buchen, in der das Museum wieder geöffnet ist. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! (hotel-silber@hdgbw.de, 0711 212 4040)
Überblicksführung: Das „Hotel Silber“ kennenlernen
Allgemeiner Rundgang durch das Haus und die Dauerausstellung zur Geschichte der Polizei im „Hotel Silber“ in drei politischen Systemen (Dauer: 60 Minuten).
Buchungsanfrage Überblicksführung
Schwerpunktführungen
Bei einer Schwerpunktführung (90 Minuten) wird ein Bereich der Ausstellung bzw. des Museums ausführlicher behandelt. Bitte geben Sie bei der Buchung den gewünschten Bereich an.
- Polizei und die Errichtung der NS-Diktatur
- Ausgrenzung aus der „Volksgemeinschaft“
- Völkermord
- Kontinuitäten der Verfolgung nach 1945?
- Streit um die Erinnerung
Buchungsanfrage Schwerpunktführung